Donnerstag, 4. September 2014

Baños & Coto en llamas

So schnell geht ein Monat vorbei....wir sind am Ende des Austausches angekommen.
Ein paar Tage vor Ende des unglaublich erlebnisreichen Monates in Ecuador stand uns noch ein Trip in das berühmt berüchtigte Baños bevor.
Treffpunkt 8 Uhr morgens, nach unserer Chimboaktion vieeel zu früh. Dementsprechend direkt proportional dazu war auch die Pünktlichkeit.  Nach einer Stunde hatten wir eine großartige Rate von 1/4 der Deutschen in Quitumbe, dem großen Busterminal in Quito. Nach 2 Stunden ging es dann gegen 11 endlich los in Richtung Süden. Auf dem Weg konnten wir schon mal den Vulkan Tungurahua, bzw seine Rauchwolke begutachten, der am Anfang des Austausches schon für ordentlich Wirbel in Ecuador gesorgt hatte.
Angekommen und im Hostel eingerichtet, teils sehr kuschlig zu zweit mit einer Decke in einem schmalen Doppelbett ging es auf Essenssuche, den der Hunger der Deutschen ist bekanntlich unstillbar. Nach einer kurzen Stärkung, unglaublicherweise tatsächlich sogar vegetarisch oder mit leckerem Kotelett und OHNE!!! Hühnchen machten wir uns auf den Weg zum Klettern, wobei die Landschaft interessanter, als das Klettern war. Der Fels war nämlich aalglatt und somit packten es ein paar schon sehr bald wieder zurück zum Hostel und nutzten die restliche Zeit zum Kartfahren. Wettrennen, kurvige Straßen bergab und bergauf und Wasserfälle bestimmten die nächsten zwei Stunden. Je mehr Angst unsere Ecus vor Gräben und co hatten, desdo mehr Spaß hatten wir. Als schließlich alle wieder gemeinsam im Hostel waren meldete sich der Hunger wieder und so wurde von uns die scheinbar beste Pizza des Ortes getestet. Lecker war es schon, aber viel zu wenig. Also wurde die Pizza noch mit weiterer Pizza und Burgern ergänzt. Mit der guten Grundlage und der frühen Uhrzeit ließ sich dann in einer der nahegelegenen Bars schon was anfangen. Soviel sei zu dem retlichen Abend gesagt: Tanzen, singen, eigene Lieder erfinden (zum Text einfach Fabio fragen), Parkschilder an ihren richtigen Ort bringen, Fahne and einer Tanzstange üben, ecuadorianisch-deutsche Freundschaften vertiefen, usw....Baños hat seinen Ruf nicht zu Unrecht. 
Das Frühstück am nächsten Morgen fand dann doch etwas später statt, als geplant, dafür wurde ausnahmsweise mal jeder satt und so starteten wir frisch gestärkt zum Radln oder Canyoning. Die Radltruppe fuhr zu den Wasserfällen durch die Schluchten. Die Canyoning Leute liefen erst mal 10min ecuadorianischer Zeit den Fluss entlang, um sich dann mit 6 Abseilern wieder nach unten zu arbeiten. Das Wetter meinte es leider nicht so gut mit uns, denn wir wurden von oben fast nässer, als von unten. Trotz Neos, auf die wir Deutschen zum Glück noch bestanden hatten, frohren wir ganz schön und hielten uns mit Wärme-Kuschelkreisen und diversen Spielen (Laurentia und Vater Abraham) einigermaßen warm. Trotzdem wurde schon während dem Canyoning beschlossen, am Abend den heißen Quellen, für die Baños weltbekannt ist, einen Besuch abzustatten.
Gesagt getan, schnell trockene Sachen holen und ab in die Therme. Ganz so einfach dann doch nicht...das Wasser war wirklich super heiß und mit den durchgefrohrenen Körpern war es fast unmöglich, da reinzugehen. Also erst mal im lauwarmen Becken ein bisschen aufwärmen.  Trotz alle dem hielt man es nicht länger, als 5-10min im heißesten Becken aus. Also folgte ein stetiger Wechsel zwischen 5min eiskaltem Wasser und dann wieder heißem Wasser. Und auch wenn man das nicht glauben mag, man gewöhnt sich an beides und mit der Zeit wird das richtig entspannend und angenehm. Aber natürlich meldete sich der Hunger sehr bald wieder. So machten wir uns auf den Weg in ein kleines Restaurant, um dort das ecuadorianische Katerfrühstück schlechthin, "Encebollados" (eine Fischsuppe mit allem möglichen Zeugs drin), schon mal für den nächsten Morgen auszutesten. Danach noch ein paar Empanadas (in Öl herausgebackener Teig mit Käse oder Fleischfüllung) und ein super leckeres Eis schnabbuliert und wirklich gut gesättigt zurück zu Hostel spaziert. Die meisten wollten sich vor der großen Dorfparty am nächsten Tag erholen, doch ein paar Nachteulen zogen nochmal los und klapperten die restlichen Bars von Baños ab. Am nächsten Morgen gab es viel zu erzählen und nach ausgiebigen Frühstück, das tatsächlich gegen den Kater half, mussten wir uns auch schon wieder von Baños verabschieden...

Doch es lag ja noch die scheinbar legendäre "Coto en llamas", sprich Cotopaxi in Flammen Feier am Abend bevor, die zugleich unsere Abschiedsparty werden sollte. Wir fuhren also in ein kleines Dorf am Fuß des Cotopaxis und los ging es. Um die 100 Leute (alles Verwandte und Freunde von einem unserer Austauschpartner) waren an einem Platz versammelt, um gemeinsam zu tanzen, singen, und natürlich, das Highlight des Tages, beim Stierkampf zuzusehen. Oder auch selber mitzumachen. Alle versammelten sich um die Holzbarrikaden und fieberten mit,  vor allem, als sich Luka, Niclas, Consti und ein paar unserer Ecus ebenfalls in den Ring stürzten. Die anderen beschlossen, doch lieber erst ein paar Jahre später sterben zu wollen, vor allem, nachdem Consti und einer unserer Ecus gleich mal um ein Haar vom Stier aufgespießt wurden. Und die Geschichten aus den vorherigen Jahren (gebrochene Rippen, Narben und Löcher im Bauch...) machten das Ganze nicht gerade besser. Am Ende hatten die Deutschen dann allerdings glücklicherweise nur ein paar blaue Flecken.
Super hungrig liefen wir weiter zu Patos Haus, wo auch die Feier weitergehen sollte. Dort wurden dann auch noch ordentlich gefeiert, getanzt, gemeinsam am Feuer gesessen und im Prinzip der Austausch beendet.
Es war wirklich toll zu beobachten, dass Ecus und Deutsche komplett gemischt waren, jeder diesen Abend einfach nur in vollen Zügen genoss. Man konnte die Gruppe, die im letzten Monat durch all die einzigartigen und abenteuerlichen Aktionen entstanden und zusammengewachsen war, nirgendwo besser sehen, als an diesem Abend. Nicht nur wir Deutschen untereinander sind Freunde geworden, wir haben auch hier wirklich gute und sicherlich nicht nur oberflächliche Freundschaften mit den Ecus geschlossen. Wir freuen uns deshalb umso sehr auf unseren Rückaustausch und hoffen, dass zumindest ein paar unserer Ecus die Möglichkeit haben, unser Land genauso gut kennezulernen, wie wir Ecuador und doch noch Schafkopf zu lernen.
Es waren 4 wahnsinnig aufregende, witzige, spannende, teils sehr anstrengende und auf jeden Fall unvergessliche Wochen!

1 Kommentar:

  1. Klingt toll! Ich wünsche allen von euch, die noch in Ecuador bleiben, entspannte und doch aufregende Wochen und allen anderen einen guten Heimflug!

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